Videoinstallation, 6:33 min, DVD, 2006
Sepp Herberger, lange Zeit deutscher Nationaltrainer, erklärte auf die Frage, warum denn die Menschen so gern Fussballspiele sähen: „Weil’s nicht wissen, wie’s ausgeht.“ Selbst in der Schlichtheit dieser Auskunft wird deutlich: Es geht um Sieg. Ob der jedoch nun eher Schalke, Real oder Deutschland gegönnt wird, ist vielleicht gar nicht so interessant, wie dieser immense Bedarf daran. Dieser Bedarf an Dominanz, an Respekt und Anerkennung, der mit alltäglicher Subdominanz, Ohnmacht und Diskreditierung zu tun hat, und um dessen willen der Fan sich in barer Abstraktion von seiner eigenen Persönlichkeit in ziemlich eigentümliche Kollektive einzureihen bereit ist. Kollektive, wie beispielsweise die Nation, die ja umgekehrt mit ihrer grundgesetzlich verankerten Unterordnung all ihrer Insassen unter die Interessen des Kapitals, jene Subordination erst ins Recht setzt, für die man sich im Stadion dann großzügig entschädigen lassen kann. – Nichtsdestoweniger gibt es aber auch jenseits der Sportarenen Gelegenheit zu agieren.
präsentiert bei „Junge Kunst 13 – Christoph Freidhöfer, Sonja Kälberer, Julius Hofmann, Albrecht Pischel, Danny Schulz“ Galerie Kleindienst, Leipzig Spinnerei, 14.02.2008–16.03.2008
präsentiert bei “totale partizipation – radikale entspannung” in IG bildende Kunst Wien, 06.02. – 20.03.2009